HVO 100 tanken?

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    • HVO 100 tanken?

      Hallo Leute

      Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen zu dem neuen Neste HVO 100 Diesel gelesen.
      Dort wurde behauptet dass das praktisch in jedem Diesel gefahren werden kann und vor allem deutlich sauberer sein soll, nicht nur für die Umwelt sondern auch weniger Ablagerungen im Motor entstehen?

      Mich würde dazu aber folgendes interessieren:
      1. Hat das jemand von euch schonmal getestet und irgendwelche Nachteile festgestellt?
      2. Verändert sich der Verbrauch im Verhältnis zum normalen Diesel?
      3. Wäre das ggf. ein Problem wenn die Kia Garantie aus irgendwelchen Gründen in Anspruch genommen wird?

      Zu Punkt 3 würde ich sagen, das die Hersteller (egal ob Kia oder deutsche Hersteller) vermutlich bei Motorschäden alles auf das HVO 100 schieben und die Garantie ablehnen würden, selbst wenn die Kraftstoffhersteller behauptet dass das nicht sein kann. Da würde ich von ewig langen Gerichtsprozessen ausgehen weil weder Kia noch Neste dafür aufkommen wollen.
      Allerdings ist das für mich eher nebensächlich da meine Garantie sowieso bald abläuft.
      Wenns dem Motor, der Leistung und dem Verbrauch keinen Abbruch tut wäre es evtl. ne interessante Sache, denn meine Tankstelle hier bietet das jetzt demnächst an.

      Gruß Timo
    • Ich bin da sehr skeptisch! Schon die Behauptung auf der Neste-Homepage, der HVO Diesel würde "bis zu 90%" Treibhausgase im Vergleich zu fossilem Diesel sparen, dürfte jeder Chemiker lachend abwinken. Auch Biodiesel ist letztlich nur Kohlenwasserstoff und wenn er angeblich sogar noch eine vergleichbare Zusammensetzung wie normaler Diesel haben soll, sind das schon mal zwei sich widersprechende Aussagen.
      Mich überzeugt das jedenfalls nicht!
      Nobody is perfect! ... Hallo - I'm Nobody! 8)
      *
      nach 2x Ceed jetzt SportageDriver! *
    • Da habe ich jetzt direkt keine direkte Antwot, das haben die anderen wahrscheinlich eher. Deine Bedenken bezüglich möglicherweise komplexer rechtlicher Streitigkeiten sind nachvollziehbar, daher ist es wichtig, alle relevanten Informationen zu recherchieren, bevor du eine Entscheidung triffst. Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg.
    • Zu 1: Ich selber noch nicht, aber im Ausland (z.B. Skandinavien) wo es HVO Diesel schon länger gibt, gibt es schon einiges an Erfahrungswerten.

      Zu 2: U.a. der ADAC hat da im letzten Jahr wohl umfangreichere Tests gemacht. Fazit bzgl. Verbrauch und Emissionen:

      "Im Detail fallen die Emissionen von Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff, NOx und Feinstaub ähnlich aus wie bei den fossilen Kraftstoffen. Teilweise liegen die Emissionen von E-Fuel und HVO-Diesel aber auch über denen von Benzin und Diesel. Einzig beim CO₂ unterschreiten die alternativen Kraftstoffe ihre konventionellen Pendants konsequent, aber nicht mit viel Abstand. Unter dem Strich fasst der ADAC die Ergebnisse so zusammen: "Die Messungen zeigen fast durchweg, dass sich weder die CO₂- noch die Schadstoff-Emissionen durch die alternativen Kraftstoffe relevant ändern."
      ...
      Fazit: Das Ergebnis: Die alternativen Kraftstoffe sind genauso sauber wie die fossilen Pendants und liefern dieselben Verbrauchswerte. Einen wirklichen Mehrwert stellt das aber nur dann dar, wenn der zugrundeliegende Wasserstoff mit grünem Strom aus regenerativen Quellen gewonnen wird – und davon sind wir, jedenfalls in Massenmarkt-tauglichem Umfang, noch ein großes Stück weit entfernt.
      Quelle: auto-motor-und-sport.de/tech-z…iesel-emission-effizienz/

      Zu 3: Auch Kia hat bei ihren Dieselmotoren betreits Tests mit HVO 100 durchgeführt. Dazu findet man auf ausländischen Webseiten - wie z.B. auf bereits erwähnt aus Skandinavien - ein paar Infos. M.W. hat Kia für ihre Motoren (bisher) aber keinerlei Biokraftstoff und somit auch nicht HVO 100 zugelassen. Ggf. liegt das daran das evtl. eine Anpassung des Einspritzsystems nötig ist, um die Kraftstoffmenge zu erhöhen, denn HVO 100 hat m.W. eine geringere Kraftstoffdichte als herkömmlicher Diesel. Somit dürfte wohl das eintreten was Du zu Nr. 3 schon selber vermutest, sprich Kia würde jegliche Garantieansprüche bei irgendwelchen Motorschäden erst einmal grundsätzlich ablehnen.

      Was mich betrifft: Solange ich noch Garantie auf meinen Sportage habe würde ich - ohne Freigabe durch Kia - garantiert keine Experimente mit HVO 100 machen. Wenn die oben zitierten Ergebnisse vom ADAC zutreffen sollten sehe ich auch keine Notwendigkeit dafür.

      Falls man eh keine Garantie mehr für das Fahrzeug hat und es irgendeinen Grund geben sollte weshalb man HVO 100 benutzen möchte, dann kann man das natürlich machen. Es gibt auch Leute die ihre alten Dieselmotoren mit Pflanzenöl von Aldi, Lidl und Co. betreiben, weil das billiger ist/war. :D

      VG Jim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jim () aus folgendem Grund: Tippfehler

    • Hey Jim

      Vielen Dank für deinen Beitrag.
      Das passt so ungefair mit dem zusammen wie ich mir das bereits vorgestellt habe.
      Somit auch meine Einstellung das HVO 100 nicht in meinen Kia reinzukippen.

      Jo Salatöl und Frittenfett ging früher mal ganz gut.
      Kumpel von mir (Landwirt) hatte mal nen alten Mercedes 190er.
      75 PS 2 Liter Saugdiesel.
      Der lief mit dem gepanschten Zeug des Landwirts über 600.000 Km, und das ohne sonderlich gute Pflege zu bekommen (war halt ein Wald und Wiesen Fahrzeug).

      Naja ich denke das Thema ist dann geklärt und wir lassen das lieber mit dem HVO 100

      Gruß Timo
    • Auf der Seite vom Hersteller ist KIA nicht aufgelsitet unter den KFZ Hersteller die es freigegeben haben, der Preis ist auch nicht ohne :(
      Aber wie Jim sonst schon geschrieben hat, in anderen Ländern sind die schon weiter. Wir werden sehen wie es sich die nächten jahre entwickelt, da wird bestimmt noch was passieren.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von donald68 ()

    • donald68 schrieb:

      Auf der Seite vom Hersteller ist KIA nicht aufgelsitet unter den KFZ Hersteller die es freigegeben haben, der Preis ist auch nicht ohne :(
      Aber wie Jim sonst schon geschrieben hat, in anderen Ländern sind die schon weiter. Wir werden sehen wie es sich die nächten jahre entwickelt, da wird bestimmt noch was passieren.
      Ich bin sogar davon überzeugt das in der Hinsicht noch einiges passieren wird.
      Denn ich glaube das die E-Autos mehr Probleme verursachen als viele denken (insbesondere bei den Politikern die ja bekanntlich so ihre Probleme mit dem denken haben).
      Ich habe die Tage einen Bericht gelesen, das die PFAS Chemikalien möglicherweise verboten werden sollen.
      Das wäre ein ziemlicher Schuss vor den Bug für die Elektrokarren denn 70% der Kathoden Lithium Akkus sind PFAS.
      Und wenn die erste "E-Auto-Mülldeponie" komplett verseucht ist, ist das Geschrei sowieso groß. Da denken viele Leute überhaupt noch nicht drüber nach, aber man wird sich irgendwann mit dem Mist auseinandersetzen müssen. Daher glaube ich ehrlich gesagt noch nicht daran das der Verbrenner wirklich aussterben wird.
      Aber warten wir es ab.
    • TK2007 schrieb:

      Daher glaube ich ehrlich gesagt noch nicht daran das der Verbrenner wirklich aussterben wird.
      Auch wenn das jetzt ein wenig politisch wird: So schnell kann und wird er auch nicht aussterben, aber aktuell ist das so politisch gewollt und was politisch gewollt ist wird auch irgendwie durchgezogen. Auch weil ein zurückrudern jetzt, nachdem sich die (deutsche) Automobilindustrie immer mehr umstellt, auch nur schwerlich vorstellbar wäre.

      Was die PFAS betrifft: Es wird bereits seit Jahren über ein entsprechendes Verbot diskutiert und z.T. gibt es dies auch schon. Im Jahr 2021 hat der VDA bereits erneut davor gewarnt was ein PFAS Verbot für Auswirkungen hätte: "Für die Zukunftstechnologien der Automobilindustrie bleibt der Einsatz von PFAS essentiell, um die Ziele des European Green Deals der EU zu erreichen."

      Sind PFAS schädlich und wäre es besser wenn es sie nicht gebe: Ja klar.
      Kann man PFAS einfach mal so abschaffen oder sie verbieten: Nein.

      Ein Verbot von PFAS hätte natürlich nicht nur Auswirkungen auf E-Autos, sondern z.B. auch auf PV-Module oder Wärmepumpen. Also auf genau das was jetzt alles als "grüner Wandel" in D propagiert wird.

      Nicht das ich falsch verstanden werde: Ja es muss und sollte - auch durchaus dringend - etwas für das Klima und den Klimaschutz getan werden, aber doch bitte mit Augenmaß und wohl überlegt und nicht mit blinden Aktionismus und mit scheinbar abgeschalteten gesunden Menschenverstand. Veränderung geht meist auch mit Kompromissen einher und etwas verbieten und/oder es für schlecht zu erklären, weil es gerade politisch gewollt ist, ist nie eine gute Idee. Es gilt immer alles abzuwägen, was aber manche Leute, bei ihrem "Überbietungswettbewerb" in Sachen Umweltschutz und Klima, scheinbar noch nicht so ganz verstanden haben. :rolleyes:

      PS: Manche Leute möchten scheinbar wieder in einer Höhle als Jäger und Sammler leben. Das könnte dann aber auch kalt werden und rohes Fleisch ist vielleicht auch nicht so lecker, denn jegliches Feuer ist dann auch verboten, weil auch das immer die Umwelt schädigt. :D

      PPS: Sorry eher OT aber das musste jetzt gerade mal raus. :)

      VG Jim
    • Lieber Jim, wir verstehen uns zu 100%.
      Ich bin komplett deiner Meinung.
      Umweltschutz ist wichtig, aber nur mit Sinn und Verstand und nicht aus einer hirnlosen Ideologie heraus.
      Und das Auto ist ohnehin nicht die große Belastung für das Klima. Da gibt es andere Dinge die man ändern müsste.
      Hinzu kommt die Tatsache das man mit Wälder aufforsten Co2 Speicher schaffen könnte, statt diese abzuholen um Windräder aufzustellen damit man die E-Autos "betanken" kann welche "kein Co" verursachen.
      Wenn das keine Ironie ist..........

      LG Timo
    • Ich arbeite in einer Mineralölfirma und tanke mein Firmenfahrzeug (VW Caddy BJ 2021) seit ca. 5 Monaten mit HVO100.
      Seit dem braucht mein Caddy deutlich weniger AdBlue und auch der Spritverbrauch is leicht zurückgegangen.
      Was man wissen muss:
      Diesel B7 E590 (Standard-Diesel) hat ca. 7% Boianteil beigemengt und hat eine Cetanzahl (ROZ) von 51 bis 53.
      "Super Diesel" wie BP Ultimate.. Shell V-Power & Co, haben genauso 7 % Bioanteil aber Additive dabei... diese haben meist eine Cetanzahl (ROZ) von 51 bis 57.
      Der HVO 100 ist Synthetisch hergestellt und eine extrem lange Lagerfähigkeit da sich nichts ablagert .. und dieser HVO hat eine Cetanzahl (ROZ) von ca. 70.
      Ich bin voll überzeugt davon..
      Gruß Moe
    • @Moe Vorab: Grundsätzlich glaube ich Dir schon was Deine pers. Erfahrungswerte anbelangt, allerdings kommt z.B. der ADAC bei seinen Tests halt zu anderen Ergebnissen. Hier ein weiteres Testergebnis.

      ADAC_HVO100.png

      Bildquelle: assets.adac.de/image/upload/v1…PDF/eFuel-Test_ayoykj.pdf

      Auch dabei gab es bzgl. des Verbrauchs keinen und bzgl. der CO2-Emissionen keinen nennenswerten Unterschied.

      Für mich selber sehe ich daher keinen Grund HVO 100 einzusetzen, weil:
      - (bisher) keine Freigabe durch Kia
      - keine nennenwerten Einsparungen
      - kaum verfügbar
      - teurer als normaler Diesel
      - die Herstellung belastet (bisher) - sofern ich das beurteilen kann - die Umwelt mehr
      - die höhere Zündfähigkeit und die sich dadurch ergebenen Vorteile, sind für mich nicht wirklich relevant

      Ich sehe das max. als Nischenprodukt an und ehrlich gesagt auch als etwas womit ein wenig "Greenwashing" betrieben wird und womit manche Marktteilnehmer ggf. auch Geld machen wollen. Denkbar wäre das es in Zukunft noch mehr dem "normalen" Diesel beigemischt wird, weil irgendwie will man das Zeug ja auch vermarkten. Die breite Masse wird es weder kaufen noch brauchen. ;) Die Zeiten in denen es nichts mehr anderes gibt als Treibstoff aus recycelten Pflanzenölen und/oder tierischen Fetten, dürfte vermutlich kein User hier aus dem Forum wohl noch erleben. Wobei ich allen Usern hier natürlich ein langes und zufriedenes Leben wünsche. :D

      VG Jim