"heinzelrumpel" schrieb:

Hallo,

mein Sportage wird jetzt 2 Jahre alt :icon_birthday: (im Dezember) Damit die Garantieansprüche gewahrt bleiben, muss er zur Wartung. Leider ist der Händler, bei dem ich gekauft habe ca. 1h Fahrt entfernt. Bin umgezogen und in der Nähe wäre einer, der ist ca. 40 Minuten weit weg, oder eben nach Freiburg. Ist zwar von der Strecke weiter, aber Dank Autobahn gut zu erreichen. Muss es überhaupt eine original Kia Werkstatt sein? Habe jetzt schon öfter mal gehört/gelesen, dass verschiedene Werkstätten gemäß Herstellerangaben eine Wartung durchführen. Ist dies zu Empfehlen bzw. welche Nachteile könnte das mit sich bringen. Insbesondere A.T.U wirbt ja damit. Ich habe keine Ahnung, ob dies nun gut ist oder eben nicht. Vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Tipps geben.

Grüße, Heinzelrumpel

Du mußt wegen der Wartung natürlich NICHT zu demjenigen KIA-Händler, bei dem Du gekauft hast! Die Garantie gibt ja nicht der Händler, sondern KIA. Du kannst damit zu jeder KIA-Vertragswerkstatt.

Im Grunde könntest Du sogar in jede freie Werkstatt, WENN diese die Wartung nach Herstellervorgaben durchführt und dies - im Falle des Falles (inbes. Garantie) - auch irgendwie/irgendwo nachvollziehbar ist. Beispielsweise durch entsprechenden Hinweis auf der Inspektionsrechnung der freien Werkstatt.

Ich würde es aber dennoch nicht machen (Wartung in der freien Werkstatt).

Wenn es irgendwann vielleicht mal um eine Kulanz-Angelegenheit geht, die sich dann an KIA (bzw. eine KIA-Werkstatt) richten müßte, kannst Du von denen nicht Kulanz erwarten, wenn Du die Wartung zuvor nicht bei KIA hast vornehmen lassen. Kulanz ist und bleibt eine rein freiwillige Angelegenheit. Abgesehen davon fände ich es auch etwas "unfair" gegenüber der KIA-Werkstatt, Wartungen bei der freien Werkstatt machen zu lassen, Garantieansprüche dann aber bei der KIA-Werkstatt. Das ist aber eine rein persönliche Einstellung von mir, die man nicht teilen muß.

Wir hatten erst letzte Woche eine Ablehnung von Kia bei einem ceed, der seine Inspektionen in einer freien Werkstatt und A.T.U. hatte.

Grund: Keiner konnte das ausgelesene Fehlerprotokoll vorweisen und die updates/Zusatzarbeiten während eines Kundendienstes wurden auch nicht gemacht, weil nur ein Kia-Händler da Zugang hat, was alles an Campaigns ansteht. Bei seinem ceed standen seit 5 Jahren 3 Campaigns an und der Fehler hätte verhindert werden können, wenn er sie gemacht hätte... aber A-T.U. und Sonstige wissen nicht, was alles vom Hersteller für ein Auto ansteht.

Kunde sauer auf uns und Kia und droht mit Anwalt. Ach ja.... er war in den 5 Jahren auch nur 1x bei uns wegen Garantiearbeit, sonst hat er alles andere günstiger woanders machen lassen. Ob er jetzt wirklich an allem gespart hat..?

Es bleibt jedem überlassen was er macht, aber dann bitte am Ende nicht auf Händler oder Hersteller schimpfen

"heinzelrumpel" schrieb:

Eure Argumente sind gut nachvollziehbar. Ich wusste nicht, dass die freien Werkstätten nicht Zugang zu allen Infos haben, was ansteht. Was genau sind denn Campaigns?

Grüße Heinzelumpel

Ich will blackspy (= Fachfrau) nicht vorgreifen, aber unter solchen Kampagnen sind (u.a.) sicherlich Update-Aktionen zu verstehen, die nicht so gravierend sind, dass diese zu einem offiziellen Rückruf führen müssen. Da fließen Updates/Verbesserungen im Rahmen der normalen Wartung mit ein, ohne dass dies an die große Glocke gehangen wird. Das machen eigentlich alle Hersteller so.

So hoffen einige unter uns (die einen Sportage mit dem 184PS-Diesel fahren, dessen Motor gelegentlich ruckelt), dass KIA bald ein Update der Motorsteuerung zur Verfügung stellt, dass dieses "Ruckeln" abstellt. So ein Update würde dann höchstwahrscheinlich bei der nächsten Wartung automatisch eingespielt werden oder aber, wenn man explizit deswegen die Werkstatt aufsucht.

Trotzdem haben wir hier vermutlich so etwas, wie eine Grauzone:

Einerseits hat blackspy hier einen Beispiel-Fall angesprochen, bei dem ein Mangel vielleicht/wahrscheinlich hätte verhindert werden können, wenn der Wagen regelmäßig zur Wartung bei einer KIA-Werkstatt gewesen wäre.

Andererseits ist es - meiner Kenntnis nach - so, dass die freie Werkstatt nach den Herstellervorgaben arbeiten muß, wenn die Garantieansprüche nicht verwirkt werden sollen. Wenn das Update so gravierend ist, dass es Folgeschäden verhindert, darf man sich m.E. auch als Hersteller nicht darauf verlassen, dass jeder Kunde zur Wartung immer eine KIA-Werkstatt aufsucht, was der Kunde nicht muß. Vielleicht müßte der Hersteller - wenn er den Rückruf scheut - die entsprechenden Infos auch den freien Werkstätten (bsp. auf einem für sie frei zugänglichen Info-Portal) bereitstellen und das Hineinschauen in dieses Portal in den Herstellervorgaben definieren.

Die Herstellervorgaben - ich denke so hat es der Gesetzgeber sicher vorgesehen - müssen natürlich so geartet sein, dass auch eine freie Werkstatt diese auch erfüllen kann. Demnach - so meine Schlußfolgerung - kann der Exklusiv-Zugang zu den Systemen des Hersteller (also bsp. KIA-Updatesystem) nicht Bestandteil der Herstellervorgaben sein, weil die freie Werkstatt wohl kaum Zugang dazu gewährt würde.

Das Ganze wäre im Zweifelsfall juristisch zu klären.

Weil ich mich auf so etwas nicht einlassen wollte und weil - wie schon geschrieben habe - es nicht fair finde, eine freie Werkstatt an der Wartung verdienen zu lassen, wegen Garantieangelegenheit aber die KIA-Werkstatt aufzusuchen, würde ich der KIA-Werkstatt den Vorzug geben.

Die freien Werkstätten können Kia anschreiben, ob bei einem Kia was ansteht und sie bekommen auch Antwort... machen aber die Wenigsten, wenn überhaupt... aber der Tester der Freien ist nicht so kompatibel wie der Kia-Tester. Der zeigt mehr an und ob Fehler da sind, die entweder gelöscht werden können oder aber etwas auf Garantie gemacht werden muss, damit es keine Folgeschäden gibt.

Campaigns sind offene Arbeiten (updates, Tausch von irgendwelchen Teilen, fest ziehen von gewissen Schrauben usw.) am Fahrzeug, die während eines Kundendienstes oder eines Aufenthaltes in der Werkstatt automatisch mitgemacht werden, ohne es groß zu kommunizieren. Ist bei allen Herstellern so

Seit 2010 giebts ein neues Gesetz. Freie Werkstätten dürfen Wartung nach Herstellervorschriften machen, ohne Garantieverlust. Lest selber den Beitrag.

n-tv.de/auto/Freie-oder-Vertra…statt-article5959591.html

Klar gibt es das Gesetz und das ist auch allen Herstellern bekannt, dennoch gibt es nur 2 Jahre Gewährleistung und die restlichen 5 Jahre sind freiwillig und der Hersteller darf entscheiden was er auf Garantie macht und was nicht.

Und Kia sagt: Wartungsliste nach Herstellervorgaben, Ausdruck vom Fehlerprotokoll und alle Campaigns müssen gemacht sein.

Ich kenne keine freie Werkstatt, die sich die Mühe macht das alles zu machen und ich kenne viele freie Werkstätten, weil ich viele Freunde habe, die eine haben.

Sie wechseln die Flüssigkeiten, stellen Licht ein und gut ist. Protokoll gibt es noch, aber nicht das Kia-Protokoll wo alles vermerkt ist, wann was zu wechseln ist.

Und nochmal... keiner zwing einen Halter, zur Kia-Werkstatt zu fahren... aber dann bitte nicht meckern, wenn was schief geht oder Hersteller ablehnt.

Das ist klar mit den 2 und 5 Jahren. Muss eben Jeder selber wissen.
Fängt mit Chiptuning an und hört mit anderer Kühlflüssigkeit auf.
Aufhängepunkte giebts immer.